Warum Kreditfinanzierung für Tech-Unternehmen günstiger ist als Eigenkapitalfinanzierung | Venture-Debt-Leitfaden – Teil 2

Als Geschäftsführer halten Sie immer nach neuen Möglichkeiten Ausschau, Kapital für Ihr Unternehmen zu beschaffen. Sie haben wahrscheinlich bereits einiges an Eigenkapital aufgebracht, und jetzt, wo Ihr Unternehmen weiter gewachsen ist, ist es an der Zeit, über Fremdkapital nachzudenken. 

Fremd- oder Eigenkapital, was ist billiger? Das ist hier die Frage.

Im zweiten Teil des vierteiligen Venture-Debt-Leitfadens helfen wir Ihnen, die Kosten der Fremdfinanzierung im Vergleich zur Eigenkapitalfinanzierung zu verstehen und erläutern die jeweils Vor- und Nachteile beider Varianten.

Natürlich kommt es bei jedem Unternehmen auf die Zahlen an – also lassen Sie uns mit diesen beginnen:

 

 

Nutzen Sie das Inhaltsverzeichnis unten, um zu bestimmten Bereichen zu springen, die Sie besonders interessieren.

 

 

1. Was kostet eine Investition von 2 Mio. Euro?

 

2. Gründe, kein Eigenkapital wegzugeben

 

3. Gründe, warum Fremdkapital besser ist

 

4. Warum Eigenkapital teurer ist 

Teil 2: Was ist der Unterschied zwischen Eigenkapital und Venture Debt?

 

Teil 3: Was ist der Unterschied zwischen Venture Capital und Venture Debt?

 

Teil 4: Wie funktioniert Venture Debt?

Was kostet eine Investition von 2 Millionen Euro?

 

Nehmen wir ein Beispiel: Eine Investition von 2 Millionen Euro in ein Softwareunternehmen, das heute 20 Millionen Euro wert ist (5x ARR), wird 5 Jahre nach der Investition für 200 Millionen Euro verkauft.

 

1. Eigenkapitalinvestition von 2 Millionen Euro = 10 % Eigenkapitalverwässerung = 2 Millionen Euro

Nach 5 Jahren ist das Unternehmen nun 200 Millionen Euro wert.

Gesamtkosten für Eigenkapital = 20 Millionen Euro

 

Sie haben keine unmittelbare Rückzahlungspflicht.

 

2. Fremdkapitalinvestition in Höhe von 2 Millionen Euro über eine Laufzeit von 4 Jahren, nicht amortisierend zu 8 % Zinsen und mit einem Optionsschein in Höhe von 200k Euro Eigenkapital

Nach 5 Jahren ist das Unternehmen nun 200 Millionen Euro wert.

Gesamtbetrag der gezahlten Zinsen = 160.000 Euro

Der Optionsschein = 2 Millionen Euro wird beim Börsengang oder beim Verkauf des Unternehmens ausgezahlt.

Gesamtkosten für Fremdkapital = >3m 

 

Sobald Sie den Kredit zurückzahlen, endet Ihre Leistungspflicht.

Wenn Sie mehr über die Rückzahlungsbedingungen erfahren möchten, können Sie hier direkt zu Teil vier des Leitfadens springen.

 

 

Warum Eigenkapital teurer als Fremdkapital ist

 

 

 

Eigenkapital Deal-Breaker

 

Mit der Eigenkapitalbeteiligung geben Sie Anteile Ihres Unternehmens ab. Wenn Sie also planen, die Früchte Ihrer Arbeit auf lange Sicht zu ernten, wird das Ihre zukünftigen Einnahmen schmälern.

 

Eigenkapitalfinanzierungen brauchen viel Zeit, um gesichert zu werden. Wenn Sie also mitten in einer zeitkritischen Expansion stecken oder der Markt gerade jetzt reif ist, ist eine Fremdkapitalfinanzierung der schnellste Weg zu einer Finanzierung.

 

 

Liste Eigenkapital im Vergleich zu Fremdkapital

 

 

Fremdkapital Deal-Maker

 

Die Zinszahlungen sind relativ niedrig, sodass Kredite eines Fremdkapitalgebers nur milden Klauseln unterliegen und durch Garantien der Aktionäre abgesichert ist. Es sind gerade diese Bedingungen, die einen Kredit attraktiver machen – denn ohne sie gäbe es keine Fremdkapital-Deals. 

 

Wie bereits erwähnt, gibt es auch Bedingungen, die „Eigenkapital”-Optionsscheine genannt werden. Diese kommen ins Spiel, wenn ein entscheidendes Liquiditätsereignis eintritt, wie beispielsweise ein Unternehmensverkauf oder ein Börsengang.

Wir haben einen ausführlichen Blogartikel für Sie geschrieben, in dem wir diese Ereignisse erklären. Klicken Sie hier

 

Warum ist Eigenkapital teurer als Fremdkapital?

 

Das Fazit sieht so aus. Es kann 6-18 Monate dauern, bis eine Eigenkapitalbeteiligung gesichert ist. Dahingegen dauert es höchstens 3 Monate, um Fremdkapital zu sichern. Außerdem haben Sie einen pragmatisch abgesicherten Kredit, der sein Potenzial ohne strenge Auflagen entfalten kann.

Darüber hinaus können Sie beruhigt sein, dass Ihr Kreditgeber nicht beim ersten Schwächeln den Stecker ziehen wird.

 

Besser noch: Ihr Eigenkapital bleibt nicht nur Ihr Eigentum, sondern Sie können aufgrund der Art Ihres Kredits auch die Benchmark erreichen, die Sie brauchen, um bei Ihrer nächsten Finanzierungsrunde bessere Konditionen zu erzielen.

 

Letztendlich bedeutet das, dass Fremdkapital günstiger ist als Eigenkapital – wenn Sie außerdem aussteigen, werden Sie bei geringerer Eigenkapitalverwässerung davon profitieren und zu schätzen wissen, wie Fremdkapital Ihre Strategie für die nicht allzu ferne Zukunft unterstützt gelegt hat.

 

 

Fremdkapital ist günstiger als Eigenkapital

 

 

 

Ein Gespräch mit Kapitalgebern lohnt sich

 

Da Fremdkapital die Sache von Spezialisten ist, die das Risikoprofil von jungen Tech-Unternehmen mit (noch) roten Zahlen kennen, ist es wahrscheinlicher, dass sie auch wirklich an das Angebot glauben. 

 

Vor allem aber werden sie die entwickelte Technologie und die modernen Geschäftsmodelle zu schätzen wissen und somit einen Vertrag gestalten können, der zu Ihrem Unternehmen und Ihren Wachstumsambitionen des 21. Jahrhunderts passt. 

 

Springen Sie zu Teil drei des Leitfadens, in dem wir den Unterschied zwischen Venture Debt gegenüber Venture Capital besprechen.

 

Wenn Sie noch offene Fragen über Venture Debt für Ihr Technologieunternehmen haben, schicken Sie uns hier gerne eine Nachricht.

 

 

 

TEIL DREI